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Dein Baumpatenkind – ein soziales Wunderwesen

Liebe Baumfreund:innen, 

Bäume als „Riesen“ der Pflanzenwelt gehören in der normalen Kategorisierung zur Flora, Tiere dagegen zur Fauna. Ein Baum wird dabei als Spezies kategorisiert durch seinen Aufbau aus Wurzeln, Stamm und Krone. Doch was unterscheidet eigentlich genau Flora von Fauna? Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass bei näherem Hinsehen viele Grenzen verschwimmen. Denn Pflanzen, und besonders Bäume, besitzen eine eigene Form von sozialer Intelligenz: Sie kommunizieren miteinander, sie unterstützen sich und ja, sie reagieren sogar auf Berührung.

Schauen wir uns einmal Buchen an – denn diese sind besonders sozial. Buchen gehören gerade in Nordamerika und Eurasien mit ihren über zehn Unterarten zu den geläufigsten Baumarten und prägen die deutsche Waldlandschaft. An ihrem glatten Stamm und ihren leicht gezähnten Laubblättern erkennt man sie schnell, und ebenso an ihrem Vorkommen in Horden. Buchen gedeihen am besten, wenn sie zusammen sind – so warnen sie sich über Duftstoffe gegenseitig vor einfallenden Borkenkäferhorden und stützen sich gegenseitig bei Wind und Wetter. Was aber am erstaunlichsten ist: Sie haben ein richtiges Sozialhilfesystem implementiert! Buchen erkennen ihre Artgenossen und können diese von anderen Arten unterscheiden. Ist eine Baumschwester krank oder wird sie mit Nährstoffen unterversorgt durch einen schlechten Standort oder angegriffene Wurzeln, springen die starken Schwestern ein – und versorgen den schwachen Baum einfach mit, bis es ihm besser geht. Dies funktioniert über das Internet der Bäume: Das Pilz-Netzwerk, über das die grünen Riesen miteinander kommunizieren und das ihre Wurzeln miteinander verbindet und in Austausch bringt. So wurden Baumstümpfe gefunden, die ohne Stamm und ohne Blätter, also quasi ohne jede Nahrungsgrundlage, Jahrzehnte nach der Fällung immer noch lebten – Grund für dieses Wunder war die Buchenfamilie, welche die Buchenstümpfe weiter über die Wurzeln mit Zuckerlösung versorgte.

Experimente haben außerdem gezeigt, dass Pflanzen sich erinnern und lernen können, auf wechselnde Umfelder zu reagieren. So wurde herausgefunden, dass Pflanzen es sich bis zu sechs Monaten merken können, wenn sie etwas gelernt haben. Dafür hat man Pflanzen aus einiger Höhe herabgeworfen, um sie unten mit einem Kissen aufzufangen. Bei einem solchen Sturz ziehen sich Pflanzen normalerweise schockartig zusammen, um sich zu schützen – dies allerdings kostet wertvolle Energie. Nachdem die Pflanzen gelernt haben, dass sie weich fallen, also keine Gefahr droht, hörten sie auf, sich zusammenzuziehen und erinnerten sich noch für ein halbes Jahr nach dem Experiment an das Erlernte. Nur weil wir Menschen neuronal mit dem Gehirn denken, bedeutet dies also nicht, dass Pflanzen nicht ihre eigene Form von Intelligenz besitzen. Und für sie ist es geradezu überlebenswichtig, kein Gehirn zu haben: Beißt eine Kuh einen Grashalm ab, kann er nur deshalb weiterwachsen, weil er eben nicht all seine Lebensgrundlage in einem Organ zentralisiert hat. Pflanzen denken auf ganz andere Weise als wir.

Ebenso interessant ist das pflanzliche Fühlen: Denn Experimente haben gezeigt, dass Pflanzen es merken, wenn man sie anfasst oder berührt – und sie darauf mit stärkerem, robusterem Wachstum reagieren. Genauso, wie ein Kind Liebe, Fürsorge und Gemeinschaft braucht, benötigt diese auch eine Pflanze. Und auch wenn manche Baumsorten wie etwa Eichen als Einzelgängerinnen gedeihen können, sind sie doch stets auf ihr Umfeld angewiesen, sind über ihre Wurzeln mit allen Lebewesen verbunden und leben im symbiotischen Austausch mit unzähligen Mikroorganismen. Wenn diese Umgebung ihnen durch Klimawandel oder trockene Sommer auf einmal feindlich gesinnt ist und ihr Gedeihen hindert, migrieren sie genauso wie wir Menschen in andere Regionen, müssen sich vor Ort neuen Bedingungen anpassen, mit einheimischen Spezies konkurrieren und ihren Platz in einer Umgebung finden, in der sie unerwünscht sind und die ihnen fremd ist. Natürlich geht das viel, viel langsamer als in der menschlichen Welt – im Prinzip aber haben Baumarten ihre eigenen kulturellen Präferenzen und Kommunikationsweisen, die sie über Jahrhunderte kultiviert und eingeübt haben.

Eine tolle weiterführende Lektüre ist hier das Buch „Das geheime Leben der Bäume“ oder „Das geheime Netzwerk der Natur“ vom Förster und Autor Peter Wohlleben – hier erklärt er wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Ökosystem Wald auf eine anschauliche Art und Weise und weist immer wieder darauf hin, wie viel vom Wunderwesen Baum wir noch nicht verstehen.

Ein Baum ist also nicht nur ein nachhaltiges Geschenk oder eine tolle Investition! Indem ihr einen Baum anpflanzt, gebt ihr einem lebendigen Wesen die Chance, innerhalb und mit einer Gemeinschaft zu wachsen – und sich nebenbei von dem CO2 zu ernähren, was unserem Klima schadet.

Schenkt deshalb noch heute eurem Baumpatenkind ein Leben!

Von Bäumen mit Liebe,

Euer Grow My Tree Team

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